Uns ist eingeschärft worden, dass wir uns gegen irrationale, paranoide Wahn- ideologien wappnen sollen – mit Werk- zeugen des kühlen Verstandes. Die Nazis wollten ihren Mitmenschen die Wahnidee einhämmern, die Welt werde von einer jüdischen Rasse durch gigan- tische Verschwörungen gewaltsam und äußerst raffiniert gekapert. Deshalb wurden unbescholtene, wehrlose deut- sche Mitbürger zunächst diskriminiert und schließlich auf bestialische Weise ermordet.
Damit sich so etwas nicht wiederholt, haben wir gelernt, alles kritisch zu hinter- fragen. Genau immer zu fragen: ist eine Behauptung durch reale Fakten abgesichert? Ist die Gedankenführung in sich schlüssig? Oder gehen wir demagogischen Ratten- fängern auf den Leim? Deswegen kann man sich auch nur wundern, was jetzt gerade vor unseren Augen geschieht.
DIE GEDANKEN SIND FREI JEDER REALITÄT
Das Meinungsforschungsinstitut Kekst CNC hat eine repräsentative Umfrage in den sechs Ländern USA, Großbritan- nien, Frankreich, Deutschland, Schweden und Japan gemacht. Jeweils 1.000 Befragte in den jeweiligen Ländern sollten schätzen, wie viele ihrer Mitbürger mit Covid-19 infiziert sind und wie viele von ihnen an oder mit Corona gestorben sind. Die Bundes- bürger schätzten, dass elf Prozent aller Deutschen sich mit Covid-19 infiziert hätten. Da haben sich die Befragten um den Faktor 46 verschätzt. Weiter glau- ben die Deutschen, dass Covid-19 drei Prozent ihrer Mitbürger in den Tod gerissen habe. Damit haben sie die Mortalität durch Corona dreihun- dertfach überschätzt!
In den USA nahmen die Befragten an, dass ein Fünftel ihrer Mitbürger mit dem berühmten Virus befallen sei, und dreißig Millionen Mitbürger seien be- reits jetzt an Covid-19 gestorben. Tat- sächlich sind in den USA gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung infiziert, und die Anzahl der Corona-Toten wur- de zum Zeitpunkt der Befragung um den Faktor 225 überschätzt. In allen sechs Ländern ergab die Befragung eine extreme Überschätzung der realen Zah- len. Wie kann das sein?
EINE KLEINE RECHENÜBUNG
Mögen auch die vom Robert-Koch-In- stitut (RKI) bekannt gegebenen Zahlen schon gewisse Mängel aufweisen: sie liegen doch erheblich unter den phan- tastischen Dimensionen, die Corona in den Hirnen vieler Mitbürger angenom- men hat. Nur mal zum Abgleich: am Tag der Niederschrift dieses Textes, dem 19. August 2020, nennt das RKI um 8.40 Uhr folgende Zahlen: in dem halben Jahr seit Erfassung der Corona-Zahlen sind durch PCR-Tests bis jetzt 226.914 als mit Covid-19-Virus infiziert regist- riert worden. Tote mit oder an (?) Co- rona: 9.243 Personen. Als »Genesen« gelten 203.900 Mitbürger.
Und hier ertappen wir die regierungs- amtlichen Statistiker bereits bei einem Etikettenschwindel. Denn die aller- meisten dieser »Genesenen« waren zu keinem Zeitpunkt erkrankt. Sie bildeten mit ihren Covid-Viren eine konfliktfreie Wohngemeinschaft. Eine redliche Sta- tistik würde hier von »Personen, bei denen das Virus bereits ausgeschlichen ist« sprechen.
Bleiben also am Tag der Nieder- schrift dieses Tex- tes lediglich 23.014 Personen, bei de- nen das Virus jetzt gerade aufgefunden wird. Die also nicht unbedingt krank sind oder gar jeman- den anstecken könnten. Es müssen uns also 3.606 Personen über den Weg lau- fen, bis wir einen Mitmenschen treffen, der das Virus in sich trägt. Und um je- manden zu treffen, der an Covid- 19 akut erkrankt ist und uns anstecken könnte, müssen uns in etwa 20.000 Menschen begegnet sein.
DIALEKTIK STAATLICHER AUFKLÄRUNG
Würden die Menschen, wenn sie diese mageren Zahlen wirklich einmal zur Kenntnis nähmen, noch immer all jene grauenhaften Demütigungen und Ein- schränkungen akzeptieren, denen sie jeden Tag unterworfen sind? Wie kann das angehen, dass gerade auch gebildete Menschen nicht einmal die regierungs- amtlichen Zahlen zur Kenntnis nehmen und sich stattdessen lieber im nackten Horror eingebildeter Zahlen zuhause fühlen? Bestaunen wir hier das perfekte Werk jahrzehntelanger Propaganda?
Wir wissen ja, dass bereits seit der Ent- deckung des Unbewussten durch Sigmund Freud poli- tische Propaganda versucht, den Menschen am Bewusst- sein vorbei subliminale Bot- schaften unterzuschieben. Wir erkennen auf den ersten Blick sprachliche Schummeleien wie z.B. das oben erwähnte Wörtchen »Genesene« oder die Vermengung von »an« oder »mit« Corona Verstorbenen.
Wir erinnern uns an das perfide Insi- derpapier aus dem Bundesinnenminis- terium, wo empfohlen wird, Kindern Angst und Bange zu machen, sie könn- ten ihre Eltern anstecken und müssten dann zugucken, wie ihre Eltern elendig- lich ersticken. Da sind die italienischen Sargparaden, die mehr sagen als tau- send Worte.
Diese Propagandakniffe werden seit vielen Jahren eingesetzt. Im Grunde wird jetzt nur allzu offenbar, wie ge- walttätig die politische Propaganda bereits geworden ist. Gewalt, Gewalt, Gewalt soweit das mediale Auge reicht. Wer heute das Erwachsenenalter er- reicht, hat seit seiner Kindheit in den Me- dien zehntausende von Morden gesehen und es ist eigentlich ein Wunder, dass heute noch nicht alle Konflikte gewalt- sam ausgetragen werden. Psychologen haben schon eine Sucht nach Horror festgestellt.
Als teilnehmend beobachtender Groß- vater bei den gerade durchgeführten Einschulungsfeiern für unsere Erst- klässler sah ich, dass selbst die mitge- führten Zuckertüten Symbole der Ge- walt und des Hasses trugen: schaurige Figuren mit zähnefletschenden Fratzen und Ähnliches. Im Grunde wird jetzt nur besonders auf die Spitze getrieben, was sich in den letzten Jahrzehnten zu- sammengebraut hat.
REALISMUS ALS CHANCE
Anscheinend wurde der paranoide, ge- walttätige Politikstil lange schon propagandistisch vorbereitet. Und die jetzige Schere zwischen den realen Corona-Zah- len und der wahnhaften Aufblähung der Corona-Gefahr in den Köpfen vieler Mitbürger ist die Divi- dende jahrzehntelanger Propaganda. Die oben angeführte Umfrage in sechs Ländern ergab nämlich auch, dass bis zu achtzig Prozent der Befragten mit einem erneuten Lockdown rechnet. Da muss man ja gar nicht mehr so viel ma- chen, um die reale nächste, mit einer übertriebenen Virusgefahr begründete Ausgangssperre zu verordnen.
Dabei hat der paranoide Politikstil schon jetzt gigantische Verletzungen angerichtet. Aus scheinbar würdigen Bürgern sind erniedrigte Maulkorbträ- ger geworden. Salami-Taktik. Zuerst hieß es: alles nur vorübergehend, sorry für die kurzfristigen Unbequemlich- keiten. Nun haben sich alle daran ge- wöhnt, dauerhaft mit Maske herumzu- schleichen. DDR-Bürger waren froh, als sie endlich in Restaurants gehen konnten, ohne dass sie der Kellner platziert hat. Jetzt lesen wir alle erstaunt am Eingang des Restaurants: »Sie werden platziert«. Schulen werden zu Kasernen, in die Eltern schon an der vergitterten Pforte abgewiesen werden: »Bleibt bitte drau- ßen. Wir können uns selber helfen.«
Vereinsamung macht junge Menschen computersüchtig wie nie zuvor. So- cial Distancing. Vereinsamung wird radikal- siert. Wandeln- de Zwingburgen, die sich gegenei- nander abschotten und nur noch Befeh- le von oben akzeptieren. Der Wunscht- raum verhaltensgestörter Faschistenwird Wirklichkeit.
Wir stellen dem paranoiden Wahnsinn des Social Distancing die soziale Nähe entgegen. Wir werden das soziale Zu- sammenleben reaktivieren. Nach der furchtbaren kafkaesken Episode des Merkel-Corona-Regimes ist es unsere Berufung, die in den Dreck gefahrene Karre wieder auf die richtige Spur des Vertrauens und der Liebe zu bringen.
Wir versammeln uns am 29. August in Berlin, um die neue Zeit einzuläuten.
Wirklich.