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Eine Frage an Ken Jebsen

Von Anselm Lenz

DW: Herr Jebsen, worin befinden wir uns eigentlich gerade? Ist das Kapitalismus? Ist das kapitalistischer Sozialismus? Ist das noch eine Demokratie oder schon direkt die Diktatur?

Ken Jebsen: Wir leben seit der Entstehung des Internets in hochspannenden Zeiten. Der Staat, aber vor allem der Tiefenstaat, hat sein Meinungsmonopol verloren. Die Bürger informieren sich seit Jahren an den kontrollierenden Staats- und Konzernmedien vorbei. Dieses »Leck« bekommen die Machthaber, die sich hinter den Politikern und Alphajournalisten verstecken, einfach nicht mehr geschlossen.

Immer mehr Bürger wissen aus der Sicht des Staates einfach zu viel. Aber vor allem haben sie die permanenten Manipulationen der sogenannten Massenmedien erkannt. Dabei ging unwiederbringlich der größte Teil des bisherigen Vertrauens verloren. Du kannst lange sehr viele Menschen zum Narren halten, aber nicht alle immer. Jetzt geht es darum, dass die Menschen lernen mit ihrem neuen Wissen, das sie vor allem aus unabhängigen Medien erhalten, so umzugehen, dass die Gesellschaft sich auch spürbar, sprich dauerhaft verändert.

Es ist nicht damit getan, eine neue Partei zu gründen und alles wird gut. Wir brauchen einen neuen Gesellschaftsvertrag, der sich zu Nachhaltigkeit bekennt. Das ist
mit diesem Wirtschaftssystem nicht zu machen. Der Kapitalismus, der in Wahrheit längst ein Neo-Feudalismus ist, zerstört alles auf diesem Planeten, da er jeden Menschen zum permanenten Konkurrenzkampf zwingt. Auf allen Gebieten.

Piketty (franz. Soziologe) hat das sauber auf den Punkt gebracht, als er schrieb: »den Kapitalismus sollte man nicht roh genießen. Er muss gekocht werden durch eine demokratische Gesellschaft.« Kapitalismus roh ist Anti-Sozial.

Im Moment erleben wir über die sogenannten Corona-Krise den Versuch einen totalitären Gesundheitsstaat zu errichten. Dabei geht es überhaupt nicht um Gesundheit. Es geht auch nicht um einen Corona-Impfstoff. Dass die Pharmabranche sich noch dreister bedienen will als nach 2008 die Bankenmafia stimmt zwar, nur liegt das Motiv tiefer und hat mit unserem Geldsystem zu tun.

Wo sollen die zu erwirtschafteten Gewinne herkommen, wenn wir seit Jahren Minuszinsen fahren? Wesentlicher aber ist, dass eine sogenannte CoronaApp, die alle Menschen übermorgen schon über das Betriebssystem ihres Telefons zwangsinstalliert bekommen, diese Menschen vor allem zu permanenten Daten-Erzeuger macht. Und diese Daten werden von den SiliconValleyKraken vermarket. Sie verkaufen uns nicht nur permanent Zeug, was kein Mensch benötigt , sie erheben vor allem Metadaten und führen so akribisch Buch über unser individuelles Verhalten.

Im Kern geht es um Verhaltenssteuerung. Wir werden berechenbar und lenkbar. Das war‘s dann mit echter Demokratie. Jeder Widerstand wird schon morgen im Keim erstickt. Wir sind dann wie Skinner-Ratten, denen man, wenn sie nicht spuren und nach Freiheit rufen, einen Stromschlag verpasst. DAS ist die wirkliche Agenda hinter dem ganzen Hype. Willkommen im Überwachungs-Kapitalismus.

Mein Rat: Auf die Strasse. Alle. Es wird Zeit die Parteiendiktatur in diesem Land zu beenden. Wir sollen uns an der Schweiz orientieren. Ich würde der BRD empfehlen 50 Prozent der Parlamentarier durch Direktkanditaten zu ersetzen. Das ist der Anfang. Aber es sollte nicht das Ende sein. Wie wäre es mit der Einführung eines freiwilligen demokratischen Jahres? Bezahlt. So könnte man echte Demokratie langsam erlernen.


Die Frage stellte Anselm Lenz.


Die anderen zwei Fragen und das gesamte Interview folgt in kürze ..




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 16 am 21. Aug. 2020




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