Die große Leistung des Journalisten Ken Jebsen besteht darin, über ein Jahrzehnt die kritische Intelligenz angeregt und herausgefordert zu haben wie kein zweiter. Tausende Interviews, Buchvorstellungen und Berichte legen Zeugnis ab von einem kontinuierlichen publizistischen Werk, das zu keinem Zeitpunkt mehr behauptete, als es war und ist. Es steht ein hochintelligenter Kopf, offen und menschlich, Kind einer Einwandererfamilie und im besten Sinne ein echter linksliberaler Selfmademan, nicht notwendig — und nicht sein Ziel — mit jedem einzelnen Beitrag jede und jeden einverstanden zu machen. Das kritische Denken selbst ist die Aufgabe.
Jebsen überragt bereits heute alle lebenden Rundfunk- und TV-JournalistInnen bei Weitem und hat seinen Platz in der Geschichte der Journalistik bereits heute verdient. Der Preis der Republik geht an einen echten Öffentlichkeitsmacher, der auch im 19. und 20. Jahrhundert seinen Platz gefunden hätte; seiner ist im 21. Jahrhundert, in dem ihm niemand etwas vormacht.