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KÖNIG SPIELEN?

Die Corona-Absolutisten

Von Hendrik Sodenkamp

Es war abzusehen. Hunderttausende zogen durch Berlin, ein Querschnitt der bundesrepublikanischen Gesellschaft.

Diese Menschen gingen für die Grund- rechte, Wissenschaftlichkeit, Rechts- staatlichkeit und eine fortschrittliche Verfassungserneuerung in Berlin auf die Straße. Unter den Hunderttausen- den auch ein paar mit Insignien von vorgestern. Und selbstverständlich stürzten sich die Kameras der großen Medienbetriebe auf die Herrschaften, welche in einer geträumten großen Vergangenheit schwelgen. Demokra- tie und Wissenschaftlichkeit sind ein- fach zu langweilig und man kann sich da nicht so wohlig gruseln.


PERVERSE LÜGENSCHWEINE WOLLEN SICH GRUSELN?

Als die Monarchisten vor dem Bundestag zu sprechen anfingen, liefen die Leute davon. Wegen solcher Fantastereien von kaum drei Dutzend Leuten war man nicht gekommen, sondern für das Grundgesetz. Viele hatten die Fahnen entweder vorher mit Abneigung akzeptiert, oder wie beim Wagen der Freedom Parade darum gebeten, sie herunterzunehmen. Es war schlicht kein Vernichtungswille in der Versammlung da, die Leute gibt es eben. Den Reden lauschen? Aber, nein danke.

Die meisten der Hunderttausenden waren wegen der Grundrechte gekom- men, aber in der medialen Bericht- erstattung wurden die Demonstranten bis auf ganz wenige Ausnahmen auf ihre körperlichen Funktionen reduziert. Virenschleudern und nicht mündige Bürger mit einer politischen Position.

Es fühlte sich zum Teil an, als ob man von den Herrschaften wie im Zoo begafft wurde. Ein demokratisches Menschenbild, welches auf Sprache und Argumenten beruht, sieht anders aus. Es wäre schön gewesen, am Start der Kundgebung wissenschaftliche Stimmen zu hören, die das klar gemacht hätten.

Die Stellungnahmen der Berufspolitiker ließen dann aber tief blicken. Der Bundespräsident meldete sich noch vor seinem Urlaub zu Wort. »Die Verantwortungslosigkeit einiger weniger ist ein Risiko für uns alle«, behauptete er und meinte damit wahrscheinlich nicht die Polit- und Medienriege, die sich vom Begriff von Verhältnismä- ßigkeit verabschiedet hat, sondern uns und jeden, der mal keine Lust hat, eine Maske aufzusetzen. Ein Schutz der Risikogruppe »Demokraten« sieht anders aus.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erhob sich in der RBB-Abendschau gar in der Rolle eines abgestammelten Fürsten, der uns Bürgern die Verfassung und die Versammlungsfreiheit gegeben hätte; er könne sie ja auch wieder zurücknehmen. Dann fantasierte er noch »Randale« herbei und empörte sich über alle Maßen darüber, wie Leute es wagen könnten, nicht die Regierungsverlautbarungen zu Corona zu glauben.


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»Die beobachtbaren Wirkungen und Auswirkungen von COVID-19 lassen keine ausreichende Evidenz dafür er- kennen, dass es sich — bezogen auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft — um mehr als um einen Fehlalarm han- delt. Durch den neuen Virus bestand vermutlich zu keinem Zeitpunkt eine über das Normalmaß hinausgehende Gefahr für die Bevölkerung.«

Oberregierungsrat Stephan Kohn in seinem Bericht an den Bundesinnenminister vom 08. Mai 2020. Kohn ist Ministerialbeamter im Bundesinnenministe- rium, Referat »Schutz kritischer Infrastrukturen« und Preisträger der Republik


© Bildmontage: Ute Feuerstacke

»20.000«? »Pandemie«? »Diese Leute aus Stutt- gart und Frankfurt«? — Michael Müller (SPD), 

nachweislich ein Lügner und Verfassungsbrecher, aber derzeit noch am- tierender Bürgermeister der Stadt Berlin; hier als Corona-König im Gewand Ludwig des Vierzehnten.




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 15 am 07. Aug. 2020




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