Prof. Dr. rer. nat. Karina Reiss erhält den Preis der Republik für Aufklärung, Courage, freie Debatte, Grundgesetz und Demokratie. Verliehen wird der Preis seit 27. Juni 2020 vom Trägerverein dieser Wochenzeitung in
Form einer Medaille am Band und eines Porträts, die in einer Serie in dieser Wochenzeitung ebenfalls noch vorgestellt
werden. Ausgewählt wurde Reiss als nunmehr vierte Preisträgerin — einstimmig vom DW-Redaktionsrat.
Professorin Karina Reiss hat gemeinsam
mit Ihrem Mann Sucharit Bhakdi das Buch
»Corona – Fehlalarm?« verfasst, welches als
erstes medizinisch-fachliches Grundlagenwerk zur Corona-Affäre bezeichnet werden
muss. Es steht seit Wochen auf den Bestsellerlisten, wird jedoch von den großen
Medienbetrieben verschwiegen. Während
ihr Ehemann einer größeren Öffentlichkeit bereits bekannt war, war sie bis
zum Erscheinen des Buches medial
im Hintergrund geblieben. Die wissenschaftlich aufklärende Öffentlichkeitsarbeit ist ihr gemeinsames Werk. Es wäre
also verfehlt, nur den prominenteren
Kopf eines gleichberechtigten Teams
zu ehren. Unbestechlichkeit und
wissenschaftliche Expertise
teilen beide. Ebenso den Mut,
einzustehen für die öffentliche
Debatte, die Freiheit der Wissenschaft und den Erhalt der
Grundrechte in Deutschland.
Für Hunderttausende war
und ist die couragierte Sachlichkeit ihrer medizinischen Arbeit eine Orientierung im Nebel
von Halbwahrheiten und Falschmeldungen. Wir ehren Karina Reiss als
unbestechliche Akademikerin, die ihre
unabhängige Expertise auch gegen
Widerstände mit der Bevölkerung teilt
und sich nicht wider besseren Wissens
beugen lässt.
Wie könnte die Bundesregierung noch gesichtswahrend aus
dem Corona-Fiasko
herauskommen? Haben Sie einen Rat, Frau Prof. Reiss?
Die Regierung wird stoisch behaupten, dass ihr unverantwortliches
Vorgehen entgegen aller Fakten nur
zum Wohle der Bevölkerung gewesen wäre. Die einzige Chance, noch
Schlimmeres zu verhindern als schon
angerichtet, wäre schnellstens Abstand zu nehmen von der völlig sinnlosen und potentiell sehr gefährlichen Impfung gegen COVID-19.
Was empfehlen Sie Journalistinnen, die sich bislang noch nicht
getraut haben, die oppositionelle Wissenschaftsstimme zumindest einmal fair mitabzubilden?
Mut. Und gibt es nicht so etwas wie
Journalistenehre? Falls ja, würde ich
an diese appellieren. Es geht nicht darum, wer am Ende Recht hat, sondern
darum, dass in einer funktionierenden Demokratie eine offene Diskussion möglich sein sollte. Das wäre das
Minimum. In meiner naiven Vorstellung frage ich mich auch, wo sind die
Carl Bernsteins und Bob Woodwards
dieser Welt? Interessiert sich heute
eigentlich kein Journalist mehr für die
Hintergründe?
Der sogenannte Lockdown hat
erhebliche Konsequenzen für
Kunstproduktion, Akademien,
Parlamente und den Journalismus. Nehmen wir diesmal die
Theater: Was wünschen Sie sich
für die Wiedereröffnung?
Ich vermisse vor allem die Konzerte.
Ein schönes Bach-Konzert. Die Musik
trägt die Seele in ferne Sphären, die
einen für einen Augenblick die traurige Tatsache vergessen lassen, dass
die Corona-Krise von unzähligen Profiteuren zur Umverteilung von Macht
und Geld auf Kosten menschlicher
Schicksale und Menschenleben genutzt wurde und wird.
Die Fragen stellten Batseba N‘Diaye
und Anselm Lenz