MASKEN AB!
Die Pandemie ist beendet: Hinaus zum 1. August 2020, 11 Uhr am Brandenburger Tor.
Von Anselm Lenz und Dr. Tamara Ganjalyan
Zum Stichwort »Corona« gibt es einerseits die politische Meinung der Regierung und andererseits die schulmedizinische und damit strikt naturwissenschaftliche Auffassung. Letztere wird seit Ausrufung des Notstandsregimes am 25. März 2020 massiv unterdrückt. Dagegen wendet sich eine konstant wachsende Demokratiebewegung, die für Grundrechte und Wissenschaftlichkeit eintritt. Am Wochenende ab Freitag, dem 31. Juli, beginnen die Menschen in Deutschland nun sogar eine Verfassungsreform für Basisdemokratie und Volksentscheide. Für die Bundesregierung wird es eng. Ob sie nochmal die Kurve kriegt? —
Gehen wir noch ein letztes Mal davon
aus, dass die Regierung und ihre angeschlossenen Medienbetriebe nicht
zutiefst boshaft sind und uns unter
dem Stichwort »Corona« in die Diktatur führen wollen…
ANLEITUNG ZUM CORONA-AUSSTIEG — ODER: WIE SIE LERNTEN, DIE MASKE ZU LIEBEN
Gehen wir noch einmal davon aus,
dass sie nicht von globalen Oligarchen
und Dr. Nos wie Bill Gates erpresst
werden. Gehen wir noch dieses eine
Mal davon aus, dass sich die Regierung und ihre Journalistendarsteller und Journalistendarstellerinnen
einfach geirrt haben. Dass eins zum
anderen kam, eine Panik ausbrach —
und sie glaubten, ausgerechnet das totalitäre China imitieren zu müssen.
Und aus diesem Zivilisationsbruch,
dem Corona-Notstands-Regime mit
zahllosen Verfassungsbrüchen und
Menschenrechtsverletzungen, nicht
mehr herauskamen. Dass sie in die
Entmündigung und Entwürdigung
der Bevölkerung nur — tragisch — hineingestolpert sind.
Gehen wir davon aus, noch ein einziges Mal, dass sie tatsächlich glaubten, in einem humanistischen Sinne
zu handeln — und sich nach einigen
Wochen in einer verfransten Situation wiederfanden: Die Faktenlage,
die eindeutig ist. Corona ist nicht die
Spanische Grippe, nicht die Pest, kein
Zombie-Virus. Corona ist nicht die
Geißel der Menschheit, Corona ist nach wie vor eine vergleichsweise milde Grippeinfektwelle, wie Professorin
Karin Mölling frühzeitig aussprach
und tausende Mediziner und die besten Professoren des Fachgebiets weltweit bestätigen.
RÜCKKEHR DER DEMOKRATIE
Die selbst ernannten Qualitätsmedien
schürten die Panik und stießen damit
bei Teilen der Bevölkerung auf eine
Art sehnsüchtiger Resonanz. Die Umfragewerte der Regierungspartei CDU
gingen leicht in die Höhe. Es schlug
die Stunde des starken Mannes, der
starken Frau an der Spitze. Eine nicht
zu unterschätzende Zahl von Menschen lernte, den Virus zu lieben.
Sie lieben den Virus wie die Masken,
die Faschisierung der Gesellschaft, die
Schließung der Universitäten, Buchläden und Theater. Endlich sagen alle
dasselbe. Endlich ist der Stress aufgelöst.
Endlich ist es verstummt, das Gewirr der
Stimmen in einer demokratisch verfassten Gesellschaft. Es ist ein autoritärer
Impuls, keine Hoffnung auf eine bessere
gesellschaftliche Vereinbarung.
Nicht Verfeinerung des Lebens noch
die Familie, nicht die Verfolgung des
Glücks noch der vergoldete Ellenbogen, sondern »Systemrelevanz« ist
die neue Adresse der Moral. Wie auch
immer es dazu kam: Unter diesen Bedingungen ist es für das Regime gar
nicht so einfach, den Absprung von der
Corona-Erzählung zu finden. Schon zu
Beginn der Krise ahnte Dr. Wolfgang
Wodarg voraus, dass es die größte Sorge der für das angerichtete Unheil politisch Verantwortlichen sein wird, den
Panikmodus zu verlassen, ohne das
Gesicht zu verlieren. Wie dies vielleicht
noch gelingen könnte, das wollen wir
in folgender Vision skizzieren:
Es ist der 1. August 2020. Nach ihrer
Fernsehansprache vom 18. März tritt
Bundeskanzlerin Angela Merkel noch
einmal vor die Bevölkerung. Sie will
den Menschen in diesem Land sagen,
dass sie es nur gut gemeint hat. Dass
sie sich geirrt hat. Und dass es ihr leidtut. Etwas betreten, doch entschlossen
blickt sie in die Kamera und beginnt zu
sprechen: »Liebe Mitbürgerinnen und
Mitbürger!
1. Wir haben uns in Sorge um die Sicherheit der Bevölkerung und angesichts der zu Beginn verwirrenden
Datenlage zu weitreichenden Maßnahmen hinreißen lassen. Heute erkennen
wir, dass wir die von Corona ausgehende Gefahr überschätzt haben.
2. Wir erkennen an, dass es noch eine
andere wissenschaftliche Ansicht zum
Virus gibt als die von Herrn Drosten
und der Leitung des RKI vertretene.
3. Wir tauschen mit sofortiger Wirkung
unsere Beraterstäbe aus. Es wird sichergestellt, dass künftige Regierungsberater frei von Interessenskonflikten
sind und keine materiellen Zuwendungen Dritter erhalten.
4. Wir erkennen an, dass jede gesellschaftliche Herausforderung aus einer
Vielzahl miteinander verwobener
Probleme und Interessen besteht.
Deshalb werden
wir vor künftigen
schwerwiegenden,
die Bevölkerung betreffenden politischen Entscheidungen
eine Vielzahl an Experten unterschiedlicher Fachrichtungen – einschließlich
Soziologie und Psychologie – mit auch
gegensätzlichen Positionen anhören.
5. Wir wollten nur das Beste für die Gesundheit der Bevölkerung. Leider ist
dadurch auch im Gesundheitswesen
Schaden entstanden. Deshalb beenden
wir den subventionierten Bettenleerstand in den Krankenhäusern und die
Aufschiebung notwendiger Operationen.
6. Wir anerkennen die von internationalen Studien mehrfach belegte Tatsache an, dass Kinder kaum zur Verbreitung bestimmter Virenarten wie
SARS-CoV-2 beitragen. Eine Schließung von Kindergärten, Schulen und
Spielplätzen wird es deshalb nicht
mehr geben.
7. Wir rehabilitieren und entschuldigen uns bei allen Medizinern, Wissenschaftlerinnen, Juristen, Journalistinnen und allen anderen andersdenken
Menschen, die in den vergangenen
Monaten von ihrem Recht auf freie
Meinungsäußerung Gebrauch machten und die Maßnahmen der Regierung kritisierten. Meinungsvielfalt ist
ein Grundpfeiler der Demokratie. Wir
werden auch über das Regierungsamt hinaus sehr gut bezahlt, auch, um
herbe Kritik auszuhalten. Uns auf der
Regierungsinsel mangelt nichts, uns
wird nichts mangeln. Außer an Liebe
vielleicht. Aber dafür haben wir ja ein
Privatleben.
»Wir haben uns in Sorge um die Sicherheit der Bevölkerung und angesichts der zu Beginn verwirrenden Datenlage zu weitreichenden Maßnahmen hinreißen lassen.«
8. Wir haben die
Rolle und große
Bedeutung der
M a s s e n m e d i e n
für Gesellschaft
und soziales Gefüge erkannt. Deshalb werden wir
die Verfasstheit und die Arbeitsweisen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks grundlegend reformieren. Damit
wird sichergestellt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag, einen Beitrag zur individuellen
und öffentlichen Meinungsbildung zu
leisten und so zu einem funktionierenden demokratischen Gemeinwesen
beizutragen, in Zukunft auch tatsächlich gerecht werden kann.
9. Wir erkennen, dass der Schutz des
Lebens ein hohes Gut ist. Wir erkennen auch, dass die Menschenwürde
und die Freiheit eines jeden Menschen,
über das Ende seines eigenen Lebens
selbst zu bestimmen, hohe Güter sind.
Wir vertrauen in die Selbstverantwortlichkeit der Menschen, für sich zu entscheiden, welchen Gesundheits- und
Lebensrisiken sie sich selbst aussetzen möchten. Von Zwangsmaßnahmen,
wie der verordneten Isolation alter und
kranker Menschen in Pflegeeinrichtungen, sehen wir ab jetzt ab.
10. Um für die Zukunft zu lernen,
werden wir uns einem unabhängigen
Untersuchungsausschuss stellen, der
aufarbeiten wird, wie und warum es zu
den seit März 2020 getroffenen Entscheidungen bezüglich der sogenannten Corona-Maßnahmen kam. Die
Ergebnisse sollen helfen, auf künftige
Notlagen besser reagieren zu können.«
Mit dieser, später als historisch bezeichneten, Ansprache wird die Bundeskanzlerin zeigen, dass sie ein
Mensch ist. Bei der nicht lange darauf
erfolgten fairen und öffentlichen Gerichtsverhandlung wird ihr dies zugutekommen. Sie wird als insgesamt
beliebte Kanzlerin in die Geschichte
eingehen, die einige Male impulsiv
handelte, aber — das wird ihr zu historischer Größe gereichen —, in der
Lage war, noch gerade rechtzeitig einzulenken und die Errungenschaft eines
ergebnisoffenen republikanischen Diskurses schließlich doch zu verteidigen.
Die Fähigkeit zu Öffnung, Ausgleich
und Aufklärung wird ihr auch gegen
jene helfen, die seit März 2020 allzu sehr lernten, den Virus zu lieben.
Denn deren Erlösungshoffnung, deren Lust an der Unterwerfung für die
Corona, verliert den Status des Absoluten und wird rückangebunden an
demokratische Verfahren: Menschen
formulieren, welche Gesetzmäßigkeiten sie fürs Zusammenleben auf Basis
der Verfassung möchten. Und dann
wird darüber vorurteilsfrei informiert,
ergebnisoffen debattiert und schließlich in freien, gleichen und geheimen
Wahlen abgestimmt.
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