Schon im Januar 2020 gab es eine sehr wichtige wissenschaftliche Publikation als Vorveröffentlichung, die auf einen künstlichen Ursprung von Sars-CoV2 hingewiesen hat. Nur seltsamerweise wurde sie schon nach drei Tagen zurückgezogen.
Warum die Autoren die Publikation zurückgezogen haben, ist nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, dass es zwischenzeitlich eine Konferenz zu der Publikation gab, an der auch der amerikanische Immunologe Anthony Fauci teilnahm.
DR. FAUCI UND DIE LEUGNUNG DER
»GAIN-OF-FUNCTION«- FORSCHUNG
Die Wikipedia verkündet zu Fauci: »Fauci ist Berater aller US-Präsidenten und ihrer Regierungen – seit dem Kabinett von Ronald Reagan – auf den Gebieten der Biogefährdung sowie der Infektion mit HIV und anderen Viren. [...] Unter Präsident Joe Biden ist Fauci seit dem 20. Januar 2021 Chief Medical Advisor to the President« (Chefberater für Medizin des US-Präsidenten). Man könnte sagen, Dr. Fauci ist das amerikanische Gegenstück zu einem Dr. Drosten in Deutschland.
Nach Veröffentlichung von 3.200 Seiten von Faucis E-Mails nach einer »Klage zur Informationsfreiheit« ist im Jahr 2020 bekannt geworden, dass die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (National Institutes of Health , NIH) über eine Unterorganisation riskante Forschung an Coronaviren am Institut für Virologie Wuhan (Wuhan Institute of Virology, WIV) finanziert haben. Es geht dabei um sogenannte »Gain-of-Function«-Forschung, also Experimente, die auf die Verstärkung der Infektiösität von Viren zielen. Und das obwohl es während der Obama-Regierungsphase (US-Präsident-schaft 2009 bis 2017) ein Verbot dieser Finanzierung und der Forschung gab. Auch unter der Trump-Administration gab es ein Rahmenwerk zur Kontrolle und Regulierung solcher Forschung.
Dr. Anthony Fauci, der immer wieder die »Gain-of-Function«-Experimente in Wuhan unter Mitwirkung der USA geleugnet hatte, wurde vom US-Senator Rand Paul in mehreren Anhörungen zu diesem Fall im Jahr 2021 regelrecht durch die Mangel gedreht und öffentlich zusammengefaltet. Senator Paul hat dabei Beweise vorgelegt, die nahelegten, dass Fauci die Öffentlichkeit und den Senat böswillig getäuscht hat.
Fauci behauptete, dass die USA kein Labor in Wuhan finanziert haben. Rand Paul beweist in der Anhörung sofort das Gegenteil. Fauci erklärt daraufhin, warum es eine Finanzierung gegeben habe und gibt damit gleichzeitig zu, dass er kurz zuvor die Unwahrheit gesagt hatte. Rand Paul konnte außerdem öffentlichkeitswirksam mitteilen, dass die entsprechende ursprüngliche Definition von »Gain of Function« auf den Seiten der NIH nachträglich verändert wurde. Nun konnte Fauci erst behaupten, man unterstütze nach der (neuen) Defini-
tion von »Gain of Function« diese Art der Forschung nicht. Die Frage, ob Sars-CoV2 ausgerechnet dem Wuhan-Labor kommt, ist noch nicht abschließend geklärt, auch weiß man noch nicht genau weiß, ob es sich um einen Laborunfall oder um eine absichtliche Freisetzung des Virus handelte. Aber, dass das Virus aus einem Gentechnik-Labor stammt, ist mit den vorliegenden folgenden Daten nicht mehr abzustreiten.
SARS-COV2 UND VIER EINGEFÜGTE
GEN-SEQUENZEN IM SPIKEPROTEIN
Die einleitend erwähnte Arbeit lautet mit englischem Originaltitel »Uncanny similarity of unique inserts in the 2019-nCoV spike protein to HIV-1 gp120 and Gag«. Sie wurde von einer Arbeitsgruppe der Forscher Prashant Pradhan, Ashutosh Kumar Pandey, Akhilesh Mishra und anderen am 31. Januar 2020 als Vorabveröffentlichung publiziert und – wie gesagt – umgehend wieder zurückgezogen und das ohne Angabe von Gründen (siehe https://tinyurl.com/dw91-01).
Die Arbeit vergleicht die Aminosäuresequenz des Spikeproteins von Sars-Cov-2 mit 52 anderen bekannten Corona-Virenstämmen.
Während über alle Corona-Stämme hinweg eine kontinuierliche Veränderung einzelner Aminosäurenabfolgen sichtbar ist, die Stämme somit offensichtlich miteinander verwandt
sind, sticht der Sars-CoV2 Virenstamm hier sofort ins Auge. Er enthält vier Aminosäureabfolgen, die in keinem der anderen Stämme zu finden sind. Noch nicht inmal in ähnlicher Form. Diese Aminosäuresequenzen sind zu einem Teil zusätzliche Aminosäuren, das Protein wurde also um diese Sequenzen erweitert. Für den Biologen sieht das so aus, dass ein natürlicher evolutiver Ursprung dieser Sequenzen sehr sehr unwahrscheinlich bis unmöglich ist. Im Klartext: Ein künstlicher Ursprung des Virus ist hingegen sehr wahrscheinlich.
Zusätzlich haben die Forscher festgestellt, dass zwei der vier Aminosäuresequenz-Einfügungen (»Inserts«) exakt übereinstimmen mit Sequenzen aus dem HI-Virus und die zwei weiteren sehr eng verwandt sind mit Sequenzen aus dem HIV-Spike-Protein (»GP120«, siehe Abb. 2) – das seinerseits die Infektion einer Wirtszelle mit HIV ermöglicht. Sie haben
richtig gelesen. Gemeint ist hier tatsächlich das Virus, das das Krankheitsbild Aids auslöst.
Die Frage, die wie ein Elefant im Raum steht, ist folgende: Hat da jemand absichtlich Gensequenzen ausgerechnet aus HIV in ein Coronavirus übertragen, um dieses infektiöser zu machen?
Es gibt hier die Möglichkeit, dass ähnliche Sequenzen auch in anderen Viren gefunden werden, zumal die Sequenzen recht kurz sind (zwischen 6 und 8 Aminosäuren beziehungsweise 18 bis 24 mRNA-Basen). Aber dass alle vier künstlichen Einfügungen zufälligerweise mit Sequenzen aus HIV übereinstimmen, ist sehr sehr auffällig. Eine rein zufällige gleichzeitige Übereinstimmung aller vier Inserts ist sehr unwahrscheinlich.
Die Molekularbiologin Frau Prof. Dr. Ulrike Kämmerer wurde von mir gebeten, die fachliche Qualität der Arbeit zu bewerten. Sie antwortete: »Für mich sieht die Arbeit sehr solide und umfassend aus – die Autoren haben alles charakterisiert, was geht. Interessanterweise gab es dann kurz darauf eine Email, die deren Befunde bestätigt (siehe Abb.3) und sogar auf die Gefahr hinweist, dass mit den HIV-Inserts CD4 T-Zellen des Immunsystems ein Ziel des genveränderten Spike-Proteins sein könnten.«
Schöne neue Coronawelt.
Markus Fiedler ist Diplombiologe, Fachgebiet Mikrobiologie und Genetik, Leiter DW-Ressort Naturwissenschaft.