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Nato-­Krieg auf unsere Kosten

So nahe war ein Krieg schon lange nicht mehr vor unserer Haustür. Im Falle eines Waffengangs brechen für uns harte Zeiten an. | Von Hermann Ploppa

Von Hermann Ploppa

Wieder einmal tanzen wir am Abgrund. Und jedes Mal wird es ein bisschen konkreter. Jetzt werden bereits die Botschaftsangehörigen westlicher Länder aufgefordert, die Ukraine zu verlassen. Der Krieg besteht immer aus drei Bestandteilen: dem aktiven Waffengang, dem Wirtschaftsboykott und dem Hochfahren der propagandistischen Hetze gegen das auserkorene Opfer eines Angriffs.



Wirtschaftskrieg ist schon da. Und die Propaganda läuft seit Jahreswechsel auf Kriegsmodus. Kaum eine westliche Gazette, die nicht den bösen Putin auf der Titelseite hat. Munter wird dabei auf die rassistischen Stereotypen aus dem Zweiten Weltkrieg und dem nachfolgen­ den Kalten Krieg gegen die Sowjetunion zurückgegriffen: Der Mongole lauert!


HEISSER KRIEG
UNWAHRSCHEINLICH


Da stellt sich natürlich die bange Fra­ge: Wird der Krieg komplett heiß mit einem Waffengang aus lauter schwers­tem Geschütz, die Nato­Staaten im Feu­er mit den russischen Verbänden? Das ist eher unwahrscheinlich. Denn die »westliche Wertegemeinschaft« ist noch nicht so weit. Die USA wollen ihre nukle­are Ausrüstung erst noch modernisie­ren. Anstelle der mittlerweile veralteten Atombomben wird in Büchel jetzt eine neue Generation installiert. Der Aus­tausch fängt jetzt gerade erst an. Buchstäblich brandgefährlich: Bislang warendie Trägersysteme viel zu lahm, um Russland ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Jetzt jedoch sollen Hyperschallrake­ ten auf LKWs an der russischen Gren­ze entlang fahren und die Atombomben in weniger als 20 Minuten nach Mos­kau befördern. Wenn diese Boden­-Luft­ Raketen der Serie Black Eagle ihren Weg antreten, dann gibt es keine Konsultationen mehr zwischen Washington und Moskau. Dann kann Moskau nur noch zum Vergeltungsschlag ausholen. West­ europa wäre innerhalb weniger Stunden nur noch eine Nuklearwüste. Doch diese Technologie braucht noch bis Ende 2023, um startklar zu sein. Wir haben also noch eine Galgenfrist.


SYRISCHE VERHÄLTNISSE
IN EUROPA?


Sollte es tatsächlich jetzt zu einem Waf­fengang kommen, so würde das eher die Züge eines europäischen Syrien­Krie­ges annehmen. Dafür sind die Voraus­setzungen gegeben. Denn das Territori­um der Ukraine ist bereits zerschnitten. Da gibt es im Osten zwei kleine Teilre­publiken, die sich für autonom erklärt haben. Im Donbass wohnen Menschen, die sich als Russen fühlen und die die zwangsweise Ukrainisierung ihrer Kultur und Sprache nicht mitmachen wol­len. Russland fühlt sich für diese Men­schen verantwortlich.

Währenddessen werden die Bürger im Donbass durch paramilitärische Verbän­de, die vom ukrainischen Innenministe­rium ihre Weisungen erhalten, massiv attackiert. Etwa 80 Verbände machen den Menschen im Donbass das Leben schwer durch Scharfschützenattacken und punktuelle Überfälle. Diese Verbän­de verstehen sich ausdrücklich als Nach­folger jener Terrormilizen, die im zwei­ ten Weltkrieg an der Seite Hitlers gegen die Sowjetunion gekämpft haben. Dazu kommen etwa 150.000 reguläre ukrainische Soldaten. Dazu muss man beden­ken, dass die Ukraine nach so langer Zeit der Konfrontation nur noch wenig inne­ren Zusammenhalt besitzt. Die Voraus­setzungen für einen Syrien­-Krieg im Herzen Europas sind also ideal.

Das dämmert selbst dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski. Selenski warnte auf einer Pressekonferenz davor, einen Krieg herbeizureden: »Die Medien erwecken den Eindruck, dass wir uns im Krieg befänden, dass Panzer rollen, dass Truppen auf den Straßen sind, dass mobi­lisiert werde, dass die Menschen irgend­wohin fliehen. Das ist nicht wahr. Wir brauchen diese Panik nicht.« Einen Trup­penaufmarsch der Russen gegen die Ukraine sehe er auf keinen Fall.Was Selenski aber sieht: Schon jetzt haben aufgrund des Kriegsgeredes Investoren etwa 12,5 Milliarden Dollar kurzfri­stig aus der Ukraine abgezogen. Für das kleine Land mit seinen 45 Millionen Einwohnern ein herber Schlag. Selenski: »Wir sind nicht die Titanic!«


FÜNF MILLIONEN
UKRAINISCHE FLÜCHTLINGE


Was haben wir hier in Deutschland und Österreich von einem auf mittle­rer Flamme geköchelten Bürgerkrieg nach syrischem Modell zu erwarten? Die einflussreiche US­amerikanische Tages­zeitung New York Times zitiert aus einer Modellrechnung des amerikanischen Kriegsministeriums (Pentagon): demzu­folge würden bei einem russischen Angriff auf die Ukraine 10.000 bis 50.000 Men­schen in kurzer Zeit ihr Leben verlieren. Zudem würde sich eine Welle von wei­teren fünf Millionen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zu uns aufmachen – der größte Teil dieses Exodus würde zunächst nach Polen aufbrechen.

Die Zeche müssten natürlich die Steu­erzahler in Polen und Deutschland bezahlen, um diese bedauernswerten Mitmenschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Flüchtlingskrise von 2015 wäre ein Fliegenpups im Vergleich mit dem, was da auf uns zu käme. Denn die mit Abstand meisten Syrien-­Flücht­linge haben damals die Türkei und der Libanon aufgenommen. Diese Puffer stehen diesmal nicht zur Verfügung. Wir müssten uns also an den Anblick von gigantischen Zeltstädten mit Millionen von Flüchtlingen mitten in Deutschland und Polen gewöhnen.


HARTE ZEITEN
FÜR DEUTSCHLAND


Wie wirkt sich ein Ukraine-­Krieg im Syrien­Stil auf unsere Versorgung aus? Werden wir ohne Nahrungsmittel dastehen? Das ist eher nicht zu erwar­ten. Zwar ist die Ukraine die Kornkam­mer Europas. Doch Deutschland ist sel­ber ein bedeutender Weizenproduzent und konnte im Jahre 2020 9,2 Millio­nen Tonnen Weizen ins Ausland expor­tieren. Wenn wir überhaupt Getreide importieren müssen, dann beziehen wir dieses aus Tschechien, Dänemark oder aus Frankreich. Nichtsdestoweni­ger würde das Getreide teurer werden. Denn die Tonne Weizen kostete im Jah­re 2017 175 Euro – jetzt pendelt sich der Preis bei 263,5 Euro ein. Und sollten die Kornfelder in der Ukraine kriegs­bedingt nicht bewirtschaftet oder zer­stört werden, führt die Verknappung zu einem drastischen Preissprung. Wir würden also im Krieg wesentlich mehr für das tägliche Brot bezahlen müssen.

Wesentlich dramatischer stellt sich die Situation bei der Energieversorgung dar. Unsere Bundesregierung beabsich­tigt, das schlüsselfertige Gasleitungs­projekt Nordstream 2 nun doch nicht zu eröffnen, sondern stattdessen zwei Hafenterminals in Stande und in Bruns­büttel zu eröffnen, um von dort US­-ame­rikanisches Fracking-­Gas in deutsche Leitungen zu pumpen. Doch außer Planungen existiert diesbezüglich erst einmal gar nichts. Wenn der von den Grünen herbeigesehnte Ukraine-­Krieg jetzt beginnt, dann wird es echt kalt in deutschen Wohnungen.

Die Gasvorräte in Deutschland sind auf 37 Prozent der üblichen Bestände zurückgegangen. Im Falle eines Krie­ges kann man nicht sichergehen, dass die durch die Ukraine führenden Gas­leitungen uns noch beliefern können. Geraten diese Leitungen in die Hän­de von unberechenbaren Kriegstrei­bern, dann buchstäblich – Gute Nacht! Zudem befindet sich der deutsche Strommarkt gerade in einer empfindlichen Umbauphase. Hier sind eventuell kurzfristig Strom­-Zukäufe aus dem Ausland notwendig.

Die einfachste Option wäre doch wohl, den gerade sehr starken Druck der Straße nicht nur für ein Ende des Corona­-Regimes zu nutzen,sondern auch massiv auf eine friedliche Lösung des von den USA geschürten Ukraine­Konflikts zu dringen.



Hermann Ploppa ist Buchautor und Chef des Wirtschaftsressorts dieser Zeitung.




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 80 am 18. Feb. 2022




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