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Der giftgrüne Fracking-Minister

Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck will mit unseren Steuergeldern umweltschädliches amerikanisches Fracking-Gas in Deutschland vermarkten lassen. | Von Hermann Ploppa

Von Hermann Ploppa

Schaut man sich den grünen Wirtschaftsminister an, dann traut man seinen Augen kaum. Haben die Grünen nicht seit ihrem Bestehen immer für Umweltschutz und Klimarettung gekämpft? Haben nicht unsere Kinder schulfrei bekommen, um am Freitag für die Zukunft
zu demonstrieren? Das war doch der moralische Kredit der Grünen.



Dieser Kredit ist jetzt aber massiv verspielt. Denn Robert Habeck macht sich mit seinem ganzen politischen Gewicht stark für die öffentliche Finanzierung zweier Hafen-Terminals in Brunsbüttel und Stade. Dort soll so genanntes LNG-Gas aus den USA bearbeitet und in deutsche Leitungen gestopft werden.

Offenkundig ist Habeck vom Paulus zum Saulus m u t i e r t . Denn LNG ist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas, also: verflüssigtes natürliches Gas.Klingt ja echt Öko.
Wer will nicht natürliches Gas? Tatsächlich findet hier wieder eine sprachliche Vernebelung statt. Denn LNG ist nichts anderes als das berüchtigte Fracking-Gas.

Da arbeiten sich die beiden grünen Schlüsselminister Annalena Baerbock und Habeck harmonisch zu für das eine Ziel, den Krieg gegen Russland möglichst schnell voranzubringen. Klingt hart, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Die »Young-Leaderin of Tomorrow« des Weltwirtschaftsforums in Davos stemmt sich in ihrer Eigenschaft als Außenministerin mit allen verfügbaren Extremitäten gegen die Eröffnung der schlüsselfertigen Ostseepipeline »Nordstream 2«.


FEINDBILD RUSSLAND


Deutschland müsse eine einseitige Abhängigkeit von Russland abbauen. Doch zunächst sind die unmittelbaren Folgen schon zu bemerken. Die deutschen Gasvorräte sind auf 64 Prozent der technisch möglichen Kapazitäten abgesunken. Zur gleichen Zeit im letzten Jahr waren es noch 94 Prozent. Der Gaspreis schießt deshalb ungehemmt in die Höhe. Und auch daran soll wieder einmal »der Russe«, und insbesondere der Inbegriff allesostisch-Dämonischen, Präsident Wladimir Putin schuld sein.

Diese kuriose einseitige Schuldzuweisung geht ziemlich genau seit Jahreswechsel unisono durch die deutsche Medien- und Politiklandschaft. Doch Lügen haben kurze Beine. Denn Deutschland hat im Jahre 2020 56,3 Milliarden Kubikmeter Gas von Russland bezogen, was einem Anteil von knapp 55 Prozent des von Deutschland importierten Erdgases entspricht. Große Anteile werden auch von Norwegen und den Niederlanden bezogen. Großbritannien hat im gleichen Zeitraum lediglich 4,7 Milliarden Kubikmeter russischen Erdgases bezogen – und hat jetzt gerade ungleich größere Lieferengpässe an Erdgas. Im Königreich ist die Versorgungslage geradezu dramatisch. Und das ganz ohne Einwirkung der bösen Russen.

Bevor das deutsche Wahrheitsministerium zum Jahreswechsel seine radikale Kehrtwende vollzog, durfte der Direktor des Branchenverbandes »Zukunft Gas« Timm Kehler im Handelsblatt noch sagen: »Nach unserem Kenntnisstand erfüllt Gazprom alle vertraglichen Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden.« Tatsächlich hatte der russische Konzern Gazprom im letzten Jahr seine Lieferungen an Deutschland sogar um 40 Prozent gesteigert. Nun hatte vor der Intervention des Wahrheits-Ministeriums auch die Tagesschau ganz klar die Waren-Terminbörse in Leipzig als Hauptverursacher der horrenden Preissteigerungen ausgemacht. Denn alle wichtigen Rohstoffe werden in Waren-Termingeschäften an der Börse gehandelt. Die Börsianer spekulieren mit unseren elementaren Lebensmitteln, als handele es sich um Chips im Spielkasino. Allerdings könnte man fast eine politische Absicht hinter den extremen Preissteigerungen für Gas vermuten.


TRANSATLANTISCHE
GEFÄLLIGKEITSPOLITIK


Das Nachrichtenmagazin Focus bringt uns hier auf die richtige Spur. Fracking-Gas ist in der Herstellung viel teurer als das so genannte konventionelle Erdgas, das Gazprom vergleichsweise schmerzlos dem Boden entringt. Als in den letzten Jahren Gas und Öl extrem billig auf den Markt kamen, konnte amerikanisches Fracking-Gas preislich nicht mit konventionellem Erdgas konkurrieren . Viele Fracking-Firmen mussten Konkurs anmelden. Doch aufgrund der künstlichen Angebotsverknappung durch Baerbocks Veto gegen Nordstream 2 sowie durch das seltsame Preis-Doping an der Leipziger Energiebörse ist Fracking-Gas jetzt plötzlich in Europa konkurrenzfähig.

Focus weiß zu berichten: »Das US-amerikanische Flüssiggas LNG wird daher deutlich attraktiver als in den Jahren zuvor. Eine finanzielle Förderung der deutschen LNG-Terminals durch EU und Bund rückt also näher.« Perfekt. Und in dieser Situation kommt unser Wirtschaftsminister Habeck daher und vermittelt uns, dass wir nur mit amerikanischem Fracking-Gas noch unsere Hütten warm halten können. Zu einem dauerhaft höheren Preis, versteht sich. Damit wir jetzt die bösen Russen aus dem
deutschen Gasmarkt schmeißen können, will Habeck zwei LNG-Terminal-Häfen in Stade und in Brunsbüttel mit Bundesund EU-Mitteln bauen lassen.


BRAUNE STATT
GRÜNER POLITIK


Erstaunlich für einen »grünen« Minister. Denn etwas umweltfeindlicheres als Fracking-Gas ist eigentlich kaum vorstellbar. Das ist ungefähr so, als wollte man eine bereits einmal ausgepresste Zitrone noch einmal auspressen. In tiefen Schieferplatten im Boden ist noch Gas eingekapselt. Jetzt führen die schlauen Ingenieure gewaltsam Rohre sehr tief in den Boden ein, über längere Strecken waagerecht, um dann mit extrem hohem Druck eine solche Schieferwand zum Platzen zu bringen. Dabei entstehen künstliche Erdbeben.

Um den Widerstand des Schiefers zu brechen, werden hochgiftige Chemikalien eingesetzt. Zudem entweicht hier und später auch bei der Raffinierung des Rohgases extrem viel CO2. Das soll dann wieder im Erdreich verklappt werden. Doch es ist nicht zu verhindern, dass auch viel Kohlendioxid in die Atmosphäre entweicht. Das mit Gift kontaminierte Presswasser wird zur einen Hälfte in den Boden versickert, zur anderen Hälfte wird es in großen Becken über Tage abgelegt. Das Grundwasser ist in den Fracking-Gebieten so verseucht, dass man am heimischen Wasserhahn eine Stichflamme entzünden kann. Sodass der Wasserverband Bodensee vor »Trinkwasser in Benzinqualität« gewarnt hat.

Von amerikanischen Häfen tritt das gefrackte Gas dann die endlos lange Reise nach Europa in speziellen Tankern an. Damit solche Gasmengen überhaupt transportiert werden können, muss das um den Faktor 600 komprimiert werden. Das geht nur bei einer Lagertemperatur von minus 161 Grad Celsius. Wie jeder Kühlschrankbesitzer
sich denken kann, wird für diese Kompression extrem viel Energie bereits beim Transport verschleudert.In Brunsbüttel und Stade soll das Fracking-Gas dann wieder dekomprimiert und in die deutschen Pipelines geleitet werden.

Der eigenen Grünen-Klientel verkaufen Habeck und seine Freunde, dass mit den großen Kühltankern eines Tages grüner Wasserstoff oder »Bio-Gas« aus Monokulturen angeliefert werden sollen. Wer’s glaubt, zahlt ’nen Taler. Denn um grünen Wasserstoff herstellen zu können, bedarf es gigantischer Elektrolyse-Anlagen. Ein solches Projekt ist schon in den 1990er Jahren gescheitert. Und Raps-Monokulturen anzubauen bedeutet, das Bodensterben weiter zu forcieren.

Naja, Hauptsache wir sind von den bösen Russen unabhängig und beziehen unser Fracking-Gas stattdessen von den guten Amerikanern. Dann können wir endlich den schon lange geplanten Krieg gegen Russland führen. Aber zunächst wird bei der nächsten Energierechnung für die Haushalte in Deutschland ein Schrei der Wut gellen über die völlig überzogenen Preise für Gas und Strom. Bedanken wir uns bei den gleichermaßen olivgrünen als auch giftgrünen Minister*Innen.



Hermann Ploppa ist Buchautor und Chef des Wirtschaftsressorts dieser Zeitung.




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 78 am 04. Feb. 2022




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