Der frühere Rettungssanitäter und erfahrene Arzt, Dr. Bodo Schiffmann, hat kurz nach Beginn des Demokratischen Widerstands die Partei »Widerstand 2020« gegründet. Nun sollen mit einer zweiten Partei Kinderkrankheiten der ersten überwunden und Regierungsverantwortung angepeilt werden.
Interview
SCHIFFMANN GRÜNDET ZWEITES PARTEIPROJEKT
Von Anselm Lenz
DW: Sie haben Ihre Partei Widerstand 2020 verlassen, was passiert jetzt?
Bodo Schiffmann: Jetzt starten wir
neu durch. Das heißt, es gibt eine neue
Partei, die sich von der alten dadurch
unterscheidet, dass
wir ihr eine klarere
Struktur zugrunde legen.
Was war an der alten Struktur verkehrt?
Die Idee mit der
Schwarmintelligenz
war sehr gut, aber
es war einfach eine
Idee. Ich musste feststellen, dass, wenn
alle in verschiedene
Richtungen wollen,
wir nicht wissen, wo
am Ende das Ziel ist.
Bei Widerstand 2020
ist in der Zeit, in der
wir zusammen gearbeitet haben, zu
wenig passiert. Ich hatte das Gefühl,
wir hatten einen Stillstand. Der letztliche Auslöser war, dass Sandra Wesolek, nicht mal eine Woche nach der sie
als Vorsitzende gewählt wurde, ihren
Posten aus privaten Gründen zurückgegeben hat und ich mir gesagt habe,
ich kann nicht innerhalb von zwei Monaten dreimal einen Vorstand wählen.
Wie heißt die neue Partei und
was ist das klare Ziel?
Der Name der Partei ist noch ein Geheimnis. Er wird am Sonntag auf
meinem You-Tube-Kanal bekanntgegeben. Die neue Partei hat natürlich
viele Ziele. Es ist keine Bewegung, die
etwa sagt, »in dem Moment, in dem
der Mundschutz weg ist, ist die Sache
vorbei.« Das Ziel ist, zurück zu einer
Demokratie zu kommen, und zwar zu
einer besseren Demokratie. Nicht zu
einer neuen Normalität im Sinne der
bisherigen Regierung, sondern zu einer neuen Normalität im Sinne einer
gelebten Basisdemokratie.
Sehr schön, aber wie wollen Sie
das umsetzen?
Als Leiter einer neuen Partei sehe ich
meine Aufgabe eigentlich weniger in
der eines echten Leiters, sondern ich
sehe meine Aufgabe eher salomonisch. Das heißt, wenn ich Sachen als
Problem erkenne oder mir als Problem zugetragen wird, dass ich sage:
Ich kenne mich, als ein Beispiel, mit
europäischer Wirtschaftspolitik nicht
aus. Aber es gibt Menschen, die sich
damit auskennen und die dazu verschiedene Meinungen haben.
Die Republik im Kleinen, also
eine neue Volkspartei?
Aus meiner Sicht hat bislang noch
niemand die richtige Lösung gefunden, sonst hätten wir viele Probleme,
die wir heute haben, in Wirklichkeit
nicht. Und hier geht es darum, eine
gemeinsame Basis zu erarbeiten, wo
die Bedenken aller Seiten so zusammen getragen werden, dass sich eine
neue Alternative ergibt. Eben keine
Win-Lose-Situation, sondern einen Win-Win-Situation. Ich glaube daran,
dass es die Möglichkeit gibt, eine Lösung zu finden, an die die Einzelseiten
nicht denken, weil sie die Position der
Gegenseite nicht kennen.
Alle Parteien haben sich unter
Corona dem Reg i e r u n g s k u r s
unterworfen, zumindest alle Parteifraktionen in
den Parlamenten.
Neuwahlen stehen
vor der Tür. Was
ist die Prozentmarke, die Sie anstrebten?
Wir würden uns darüber freuen, Regierungsverantwortung
übernehmen zu können.
Die Fragen stellte
Anselm Lenz. Die Zeitung des Demokratischen Widerstandes und nichtohneuns.de sind überparteilich.
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