Am Jahrestag der Leipziger Großdemonstration versammelt sich die deutsche Demokratiebewegung wieder in Sachsen. Vor einem Jahr waren rund 70.000 Demokraten zusammengekommen und zogen nach dem illegalen polizeilichen Abbruch der Kundgebung über den Innenstadtring und forderten eine Vollendung der friedlichen Revolution von 1989.
Es geht wieder los. Erneut laden Initiativen aus ganz Deutschland zum kommenden Samstag nach Leipzig ein. Startpunkt des Umzuges ist der Augustusplatz. Um 15 Uhr beginnt ein Umzug über den Ring, begleitet von Trommeln und Popmusik. Unabhängige Beobachter gehen davon aus, dass die Teilnehmerzahl des vergangenen Jahres erreicht oder übertroffen wird. Sollte die Polizei die Versammlung noch verbieten, gibt es ausreichend viele Sehenswürdigkeiten in Leipzig und somit einen Plan B.
Die Demonstration wird mehr sein als ein Rückblick, nämlich vielmehr ein Startpunkt. Von nun an soll an jedem ersten Samstag im Monat nach französischem Vorbild eine Großdemonstration stattfinden. Die nächsten Male da, wo es dem Regime noch mehr wehtut: in Berlin ab dem 4. Dezember 2021. Die Demokratiebewegung ist gekommen, um zu bleiben, und hat für diesen Winter eine Strategie entwickelt.
Deutsche Demokraten schauen in diesen Tagen auf das europäische Ausland. Während in London und Paris jedes Wochenende demonstriert wird und Italien kurz vor einer Revolution steht, ist es in Deutschland seit den beiden großen Augustdemonstrationen stiller geworden. An besseren Zuständen wird es nicht liegen. Wie im vergangenen Jahr wird die Leipziger Demonstration wohl wieder frischen Wind ins Land bringen.