Glosse

Doppelmoral bei Demonstrationen

Eine Glosse. | Nadine Strotmann

Von Nadine Strotmann

Wie froh können wir Deutschen doch sein! Wir haben nicht nur eine Regierung, die unsere Steuergelder treu und sorgsam für sichere PCR-Tests und langjährig geprüfte Corona­Impfungen verwaltet, sich unbürokratisch und nah mit den Nöten und Sorgen von Flutopfern auseinandersetzt und zu guter Letzt unser Grundgesetz ehrt – nein. Wir haben viel mehr, wir glücklichen Deutschen!


Wir haben eine Regierung, die wie ein wunderbares Wahrheitsministerium uns heimlich und hinter vorgehaltener Hand vor Freiheitsvertretern, Friedensaktivisten oder sogar Querdenkern schützt. Wir haben eine Regierung, die uns so sehr (vor Aufklärung) schützt, weil sie offensichtlich nicht möchte, dass wir selbst denken und lenken — da wir vielleicht schmerzlich feststellen würden, dass die Corona-Erzählung kein Happy End in unserem Sinne haben könnte.

Wie sonst erklärt sich die dreiste Doppelmoral, dass am vergangenen Wochenende der Christopher Street Day (CSD) in Berlin mit offiziell 65.000 Besuchern — trotz vermeintlichem Pandemie-Geschehen und der gefährlichen Delta-Variante (oder war es doch Lambda? Oder Eta? Oder Alpha?) stattfinden durfte und am selben Tag in Kassel eine angemeldete Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen verboten wurde? Wie sonst erklärt sich, dass die Stadt Kassel die Versammlungen und Aufzüge ohne weitere Angabe von Gründen verboten hat? Wie sonst erklärt sich, dass auf der CSD-Parade viele Menschen keine Masken trugen (zu Recht) und die Medien und die Politik dieses wohlwollend zur Kenntnis nahmen?

Dieses Agieren ist eines Rechtsstaats unwürdig. Und wie sagte schon einst Helmut Schmidt: »Der Rechtsstaat hat nicht zu siegen, er hat auch nicht zu verlieren, sondern er hat zu existieren!«




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 56 am 30. Juli 2021




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