Kann ein versehentlich ins Publikum fliegender Ball zur Virenschleuder werden? Für den gesunden Menschenverstand ist das einfach bizarr, für Südaustraliens Gesundheitsbeauftragte, Nicola Spurrier, jedoch ein medizinisch ernstzunehmendes Ereignis.
So forderte Spurrier kürzlich in einer Livesendung die Australian Football Fans dazu auf, sich zu ducken, wenn ein von der Mannschaft aus Melbourne geschossener Ball ins Publikum flöge. Denn Melbourne ist ein erklärtes Dauer-Risikogebiet in Sachen Corona. Und wer wüsste schon, so Spurrier, ob nicht selbst auf einem Fußball der vermeintlich so gefährliche C-Virus sitzen könnte.
Doch hört beim Football die Absurdität nicht auf. In Australien, einem Land, über das man in Deutschland sporadisch berichtet, greift das Corona-Regime seit der globalen Ausrufung der Pandemie mit eiserner Hand durch. Mit der No-Covid-Strategie peitscht die Regierung das Land von einem Lockdown in den nächsten. Um jeden Preis soll das ausgemachte Ziel »get back down to zero« (deutsch: wieder auf Null kommen) erreicht werden – so ließ es der oberste Kopf der Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Victoria, Brett Sutton, verlauten. Folglich reicht in Australien häufig eine einstellige Corona-Fallzahl zur Rechtfertigung neuer Drangsalierungen aus.
FÜR DIE IMPFUNG DARF DAS
HAUS VERLASSEN WERDEN
Auch Victoria mit der Millionenmetropole Melbourne befand sich bis vor kurzem im vierten Lockdown seit Beginn der sogenannten »Pandemie«. Den Bürgern wurde ein strikter Hausarrest auferlegt. Ihr Zuhause durften sie nur verlassen, um Lebensmittel einzukaufen, um zur Arbeit zu gehen, sofern diese als gesellschaftlich notwendige Tätigkeit eingestuft wurde, um Arzttermine wahrzunehmen, um Angehörige zu pflegen, um für maximal zwei Stunden Sport am Tag zu betreiben und, als Krönung der Unverfrorenheit, um sich impfen zu lassen.
»MEIN KÖRPER, MEINE WAHL«
Am 10. Juni wurden einige Maßnahmen aufgehoben, zahlreiche verfassungswidrige Grundrechtseinschränkungen bleiben jedoch in Kraft – so etwa das Verbot für Melbournes Bürger, sich weiter als 25 Kilometer von ihrem Zuhause zu entfernen. Es ist die gleiche Häppchen-Strategie wie in Deutschland, nur eben »down under«. Die Fesseln werden ein wenig gelockert, so dass der unkritische Bürger ein täuschendes Gefühl von wiedergewonnener Freiheit bekommt, das ihn ausharren und still alle anhaltenden Schikanen über sich ergehen lässt. Und das, obwohl statistisch die Zahl der Corona-Toten in Australien, bei einer Gesamtbevölkerung von gut 25 Millionen bei gerade einmal 910 liegt.
Beispiellos sind auch die strikten Reisebeschränkungen. Seit März 2020 sind die internationalen Grenzen dicht und nach aktuellem Stand sollen sie das auch bis Ende 2021 bleiben. Weil nur derjenige das Land verlassen darf, der schwerkranke, enge Verwandte besuchen oder permanent ausreisen will, und weil nur Personen mit ständigem Aufenthaltstitel einreisen dürfen, sind viele Familien und Paare seit Monaten zwangsgetrennt.
Dazu kommt, dass das staatliche Rückholprogramm auf voller Linie versagt hat: 30.000 Australier sitzen nach über einem Jahr immer noch im Ausland fest. Die, die es doch zurückschaffen, müssen in eine zweiwöchige Hotelquarantäne oder womöglich bald in eines der im Bundesstaat Victoria geplanten Quarantänezentren. Oder sollte man besser Zwangslager sagen? Kurioserweise wirbt trotz Reiseverboten die australische Fluggesellschaft »Qantas« mit Fluggutscheinen und Prämienpunkten für Geimpfte. Wohl um die Impfquote in die Höhe zu treiben, denn diese liegt bis jetzt bei zwei Prozent der Bevölkerung.
Und was tut sich an der australischen Widerstandsfront? Glücklicherweise zeigt sich auch dort, dass ein wachsender Teil der Menschen das medialinszenierte Corona-Schauspiel durchschaut hat. Seit April letzten Jahres finden regelmäßig Demonstrationen in den großen australischen Städten Perth, Sydney, Adelaide, Brisbane und Melbourne statt. Dabei kommt es regelmäßig zu verstörend heftigen Gewaltakten der Polizei gegen die friedlichen Versammlungsteilnehmer. Wie auch in Deutschland, werden die Demokraten, welche Krieg und autoritäre Macht ablehnen, von den großen Medienkonzernen als aggressive Unruhestifter diffamiert.
DER WIDERSTAND IST
UNERSCHÜTTERLICH
Es scheint, dass die Welt Kopf steht. Und da macht die Südhalbkugel keine Ausnahme. Und doch stimmen die Bilder von Menschen, welche Plakate mit den Aufschriften »my body my choice« (deutsch: Mein Körper, meine Wahl.) oder »stop selling my freedom« (deutsch: Hört auf, meine Freiheit zu verkaufen.) in die Kamera halten, optimistisch. Denn egal ob in Deutschland oder in Australien, die Freiheitskämpfer sind sich einig: Wir werden uns niemals ducken, nicht vor einem Melbourner Spielball und ganz bestimmt nicht vor Menschen, die kein Recht besitzen, willkürlich in unser Leben einzugreifen.