Das Stürmchen auf den Reichstag am 29. August war offenkundig von langer Hand vorbereitet. Das sieht man an einem bizarren Detail.
Als einige hundert mit Reichsflaggen bewaffnete Personen die Treppe zum Parlamentseingang hocheilen, stehen dort drei Polizisten, heldenhaft die Demokratie verteidigend. Einer von ihnen ohne Helm, damit man ihn auch wiedererkennt. Das ist Polizeibeamter Karsten Bonack. TV-Kameras holen sein Gesicht nahe heran, wie er angespannt herumfuchtelt.
Die Menschen draußen im Lande kennen ihn. Denn Bonack spielt auch in Vorabend-Fernsehserien wie »Achtung Kontrolle« einen Polizisten. Und Stern-TV hat ihn bei seiner sicher nicht einfachen Arbeit im Drogenkiez am Kottbusser Tor begleitet. Wer hat ihn denn jetzt hierher geholt, wo doch Personen- und Objektschutz nicht sein Metier ist?
Offenbar wussten die Verantwortlichen Einsatzleiter, dass es hier zu einem medial wichtigen Ereignis kommen würde, und haben sich gedacht, dass da ein telegener Typ die Show nur interessanter gestalten kann. Das ist defacto ein Eingeständnis, dass der Sturm auf den Reichstag von langer Hand vorbereitet wurde. Und da kommt auch der Eindruck unwillkürlich auf, dass diese alberne Veranstaltung von einer Public-Relations-Agentur geplant und koordiniert worden sein könnte.
POLITPROPAGANDA HAT KRIMINELLE TRADITION
Es wäre ja nicht das erste Mal, dass Agenturen der Öffentlichkeit politische Ziele vermitteln, die Politiker nicht offen verkünden können. Da war die Brutkastenlüge im Jahre 1990. Die USA wollten den Irak angreifen. Da fand sich eine angebliche Krankenschwesternhelferin. Die will gesehen haben, wie irakische Soldaten beim Überfall auf Kuwait Babys aus Brutkästen geschmissen und damit dem sicheren Tod überantwortet hätten. Das Ganze war eine Lüge, aber die Öffentlichkeit war reif für den Überfall der USA auf den Irak. Geplant und durchgeführt hatte die Kampagne die Werbeagentur Hill & Knowlton. Das bestreitet heute kein Historiker mehr, es ist bewiesen worden.
Schon 1917 sollte eine öffentlich-private Propagandaagentur namens Council on Public Information den US-Bürgern klar machen, dass ein Krieg gegen die Deutschen notwendig sei. Werbeprofis umgingen den Weg rationaler Überzeugung und appellierten an Urängste, als sie die Deutschen als King-Kong-Monster mit Pickelhauben hinstellten, die in Belgien Babys auf Bajonette aufspießten.
An der Story war kein Wort wahr, aber die amerikanischen Männer stürmten auf europäische Schlachtfelder. Seitdem wird Politik in den westlichen Ländern genauso verkauft wie Waschmittel. Und Adolf Hitler erweist sich als gelehriger Schüler, wenn er in seinem Buch »Mein Kampf« tatsächlich sagt, man müsse Politik nach genau denselben Regeln verkaufen wie man Seife verkauft. Das Prinzip zieht sich seither durch die Jahrzehnte. Bis vor einigen Jahren gab es allerdings noch eine klare Rollentrennung zwischen den Politiker-Persönlichkeiten und politischer Produktwerbung.
Als allerdings Gerhard Schröder als Dressman für den Modekonzern Armani auftrat, war auch diese Mauer geschleift. FDP-Chef Guido Westerwelle trat in der Billig-Serie Big Brother auf. Der Grüne Matthias Berninger war zunächst Staatssekretär bei Renate Künast. Um dann als Propagandist für Mars-Riegel die Ministerialbeamten in seinem ehemaligen Ministerium zu bearbeiten. Und Ronald Barnabas Schill, wegen seiner harten Urteile gegen arme Schlucker auch »Richter Gnadenlos« genannt, wurde von der Boulevardpresse hochgepuscht und avancierte sogar zum stellvertretenden Bürgermeister von Hamburg. Um dann in der Versenkung zu verschwinden. Dann wurde er zum Kasper des Unterschicht-Fernsehens (Adam sucht Eva). Politiker sind längst reine PR-Produkte der Massenmedien. Wenn sie, wie Ex-Bundespräsident Christian Wulff, es wagen, die Verschuldungspolitik der Europäischen Union öffentlich anzuklagen, kann man sie mit einer Medienkampagne in wenigen Wochen vernichten — wie zu erleben war.
Der Staat ist kaputtgespart und entkernt. Die Regierung wird heute von den Lobbyisten der Konzerne kontrolliert. Jens Spahn war früher Pharma-Lobbyist, um jetzt als »Gesundheits«-Minister 83 Millionen Bundesbürger als seine Ware an die Pharmakonzerne zu verkaufen. Selbst wenn private Werbeagenturen keine Kampagnen der Regierung ausführen, wird die Propaganda mittlerweile auch von öffentlichen Mitarbeitern im Stil von Werbekampagnen durchgeführt.
Ein abstoßendes Beispiel ist das im Sommer geleakte Arbeitspapier des Bundesinnenministeriums, in dem dazu aufgerufen wird, Kindern Angst zu machen mit der Vorstellung, wenn sie sich nicht die Hände wüschen, könnten sie ihre Eltern infizieren, und die würden dann vor ihren Augen und Ohren elend ersticken.
Und nun im Auftrag von ARD und ZDF das Computerspiel Corona World: »Das Game zur Krise!« O-Ton: »Überall lauern Infektionsgefahren. Nimm dich in Acht vor Joggern, Party People, Preppern und hochansteckenden Kindern. Schlage zurück, indem du deine Gegner desinfizierst!«
KINDERN SOLL ANGST GEMACHT WERDEN
Von wegen lancierte Fake-News. Steht so auf der offiziellen Seite des Bayerischen Rundfunks. Wo bleibt der Ethikrat? In früheren Zeiten wäre eine solche Entgleisung von zivilisierten Instanzen aufgehalten worden. Aber heute gibt es keine Distanz mehr zu Übergriffigkeiten der immer brutaler werdenden, um Aufmerksamkeit kämpfenden Werbeindustrie.
Die Corona-Politik der Bundesregierung ist pure Public Relations. Hier wird mit vagen Andeutungen gespielt, werden hemmungslos Bedrohungsszenarien an die Wand gemalt, die keinem Faktencheck Stand halten. Das führt dazu, dass die Bundesbürger, wie eine repräsentative Umfrage ergab, glauben, 11 Prozent ihrer Mitbürger seien mit SARS-Cov-2 infiziert. Tatsächlich sind lediglich 0,1 Promille der Bevölkerung positiv getestet worden. Eine beachtliche Leistung der Propaganda.
Schauspielernde Polizisten, Politiker als mediale Werbepuppen, Wissenschaftler als marktschreierische Propagandisten für Pharma-Produkte. Jens Spahn demnächst im Dschungelcamp? — Es ist genug. Wir brauchen wieder echte, handgemachte und ehrliche Politik von den Menschen für die Menschen. Und es sieht so aus, als wenn wir auch das selber herbeiführen müssen. Wir brauchen keine Darsteller, sondern erste Diener des Volkes. So einen wie Uruguays früheren Präsidenten José Mujica, der im alten Klapper-VW ins Präsidentenpalais gefahren ist und sich bei den Kassenärzten schön in die Reihe gestellt hat bis er dran war. Fangen wir an!