Ich hatte schon ziemlich am Anfang ein ungutes Gefühl, als es mit Corona losging. Also saß ich nächtelang am Computer und recherchierte.
Dabei stieß ich natürlich auf vie- le Experten, die etwas völlig an- deres wiedergaben als das Nar-rativ der öffentlich-rechtlichen Medien.
So richtig stutzig wurde ich jedoch, als genau diese Experten von unseren GEZ-Medien sofort verrissen wurden. In mir wuchs der Drang, aktiv etwas dagegen zu unternehmen und so organisierten wir gemeinsam mit einer Freundin, meiner Frau und meiner Schwägerin Anfang Mai unsere ers- te Demo in Karlsruhe. Wir wollten die Leute informieren und aufklären. Seitdem haben wir wöchentlich de- monstriert und sind inzwischen zum Aktionsbündnis Karlsruhe bestehend aus Think!, Ettlinger Friedensgruppe, Netzwerk Demokratie e. V. und Stay Free gewachsen.
Ich war auch auf einigen Demos in Stuttgart. Wie für so viele, war die Berichterstattungen über die Veranstaltungen ein Schlag ins Gesicht.
Die vielen Teilnehmer, aus meiner Sicht ein Querschnitt unserer Bevöl- kerung, wurden in den Berichten als Rechte, Verschwörungstheoretiker, radikale Impfgegner, Wirrköpfe und so weiter bezeichnet. Es waren be- sorgte Menschen, die selber recherchieren.
Aber ganz besonders auffällig war, dass es sich um Menschen handelte, die mit dem Herzen dachten und leb- ten. Selten habe ich bei Demonstratio- nen so eine friedliche und liebevolle Atmosphäre gespürt. Als dann der Aufruf für die Demo in Berlin kam, war sofort klar, dass wir da dabei sein müssen! — Während die Regierung immer wahnhafter und wirrer um sich schlug.
In Berlin habe ich dann etwas His- torisches erlebt. Zwar hatte ich die Hoffnung, dass viele kommen wür- den, aber das übertraf alles Vorstell- bare! Meine Frau und ich stießen etwa in der Mitte zum Zug warteten dort eineinhalb Stunden auf unsere Karls- ruher Gruppe. In dieser Zeit zogen Massen an uns vorbei und wir waren völlig überwältigt. So viele Menschen, so viel Liebe, so friedlich.
Am Ziel wurde die Versammlung lei- der von der Polizei für beendet erklärt und sollte sich auflösen. Es hätte ein Fest werden können. So wurde es et- was anderes. Die Menschen gingen nicht. Alle blieben. Friedlich, in Liebe — aber bestimmt.
Ich suchte das Gespräch mit zwei Polizisten. Es war sehr schön zu sehen, wie die Polizisten selbst von dieser fried- lichen Masse überwältigt und berührt waren. Die darauffolgende Berichter- stattung unserer Medien konnte nur ein müdes Lächeln in mir wecken.
Ich kann nicht sagen, wie viele Leute wirklich da waren, bin mir aber sicher, dass es in der deutschen Geschichte noch keine Demonstration in dieser Größenordnung gegeben hat. Da stellt sich natürlich die Frage, wen denn
unsere Regieren- den und unsere Medien vertreten. Uns anscheinend nicht.
Murat Akgöz arbeitet in einem Schülerhort.