Drei Tage Schulschließung und »Komplett-Shutdown« hat es auch bei mir gebraucht, ehe ich eines Morgens aus der Schockstarre erwachte und mir sagte: das kann doch wohl nicht sein – die sperren Menschen ein!
Die Corona-Wende muss her, eine friedliche Revolution! Ein Suchen und Fragen begann, mein Freund Thomas Brunner eröffnete den Blog zauberlehrlingspolitik.wordpress.com und ich stieß auf nichtohneuns.de und wurde Kontaktfrau für Cottbus. Es tat so gut, zu wissen, da sind welche, die haben einfach angefangen, denen war klar: das Grundgesetz muss verteidigt werden!
Das empfohlene »Kapitalismus-Tribunal« wird seither studiert und mit den Thesen der Sozialen Dreigliederung in Bezug gesetzt, die wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben – höchst spannend. Ja, und dann beschäftigte uns die Frage: eine Demo auf dem Cottbuser Altmarkt – aber was, aber wie?
Wir entschieden uns für die Kunst und gegen die Konfrontation, und so gab es am 25.4. um 15:30 eine Weltpremiere: die erste Cottbuser Summphonie – denn Summen stärkt das Immunsystem! »Summen und sich fragen: Ist das alles noch stimmig, bin ich noch stimmig, oder kurz: stimmt‘s noch?« – dazu haben wir drei Summdirigentinnen eingeladen. An die 60 Leute kamen. Die Polizei ließ uns, trotz der Beschränkung auf 20, schmunzelnd gewähren. Wir haben Verdis Gefangenenchor und zu Anders Tegnells Ehren ein schwedisches Lied gesummt – und wir sind höchst zufrieden: die Lausitzer Rundschau berichtete freundlich-neutral, die regionale Vernetzung gedeiht und nächste Woche geht es mit Pink Floyd weiter. Denn wenn die Angst erst einmal weggesummt ist, da lässt es sich auch wieder beherzter denken...